Knaute, Kramer & Kollegen

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'Unter den Liebesgedichten Theodor Kramers gibt es welche, die zu den schönsten zählen, die in deutscher Sprache geschaffen worden sind. Alle aber sind von vollkommener Offenheit.

Wer Kramer nur als den Dichter kennt, der den Ausgebeuteten und Unterdrückten, jenen, „die ohne Stimme sind“, die seine leiht, der das Bild der heimatlichen Landschaft „zum Weinen klar“ vor uns erstehen lässt, wird auf die Liebesgedichte nur dort stoßen, wo sie, in die bekannten großen Themenkreise Kramers eingestreut, verborgen liegen. Doch sie enthalten existentiell Wesentliches: sie fügen Kramers Bild vom Menschen, der, „vom Leben geschlagen“, sich den Mut in der Verzweiflung bewahrt hat, der sich dem Überschwang ergibt, um die Bitternis seines Daseins ertragen zu können, eine neue Dimension hinzu: die Beziehung zum Du.

(…)

Die Liebe in Kramers Gedichten verzaubert nicht, sie erfasst mit hartem Griff. Sie ist Verfallensein, der Verlust des eigenen Selbst um des anderen willen, ist Gewalt, die man liebend zufügt und der man sich liebend beugt. Mit „sanfter Gewalt“ geschieht die Vereinigung. Wollust ist nur Hülle für die Trauer des Abschieds. Dauer ist selten, spärlich die gemeinsame Erinnerung weit zurück. Nicht Eros, Sexus herrscht; ohne Körperliches ist für Kramer Liebe nicht denkbar'.

zit. nach Erwin Chvojka, Nachwort des Herausgebers in Theodor Kramer "Laß still bei dir mich liegen" Liebesgedichte, Paul Zsolnay Verlag Wien, 1997, S. 121

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