Knaute, Kramer & Kollegen

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"Nicht fürs Süße, nur fürs Scharfe und fürs Bittre bin ich da; schlag, ihr Leute, nicht die Harfe, spiel die Ziehharmonika."

Theodor Kramer wurde am 1. Januar 1897 als Sohn des jüdischen Dorfarztes in Niederhollabrunn im niederösterreichischen Weinviertel geboren. Er absolvierte die Mittelschule in Wien, wurde im Ersten Weltkrieg schwer verwundet und diente bis Kriegsende als Offizier in der österreichischen Armee.Ein anschließendes Studium der Staatswissenschaften brach er ab und arbeitete in der Folge zunächst als Beamter, Buchhändler und Vertreter für Bücher.

Ab 1931 lebte er als freier Schriftsteller. Er schrieb ausschließlich Lyrik, errang große Erfolge und wurde im ganzen Deutschen Sprachraum bekannt. Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre gehörte er zu den am meisten gelesenen Lyrikern im deutschsprachigen Raum.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich wurde Kramer als Jude und Sozialdemokrat ein Arbeits- und Berufsverbot auferlegt. 1939 emigrierte er nach London, wo er bis 1957 lebte. 1940 bis 1941 wurde er als "feindlicher Ausländer interniert". Er fand 1943 in Guildford eine Anstellung als College-Bibliothekar, die er bis 1957 ausübte.

Er war Vorstandsmitglied des Österreichischen Exil-P.E.N. – Club und im engen Kontakt mit Kollegen wie Elias Canetti, Erich Fried oder Hilde Spiel. In den 1950er Jahren vereinsamte er immer mehr. 1957 wurde er nach Wien zurückgeholt, wo er eine Ehrenpension erhielt. Er starb am 3. 4. 1958 in Wien, gebrochen, unzufrieden und wenig beachtet.

Kramers Werk geriet in Vergessenheit. Seine liedhafte, jedoch unromantische Lyrik schöpft Kraft und Poesie aus einem sinnlich erfassten Milieu der Außenseiter: der Proletarier, Landstreicher, Handwerker, Knechte und Huren. Kramer schrieb einfühlsame Rollengedichte und eigenwillige Landschaftslyrik, literarische Vorbilder waren Georg Trakl und Bertolt Brecht. Der Nachlass Kramers umfasst mehr als 10.000 Werke, von denen viele unveröffentlicht sind.

"Einen der größten Dichter der jüngeren Generation" nannte ihn Thomas Mann. Stefan Zweig und Carl Zuckmayer förderten seine Arbeiten. Und doch genügten die achtzehn Jahre des Exils in Großbritannien, um sein Werk der Vergessenheit anheimfallen zu lassen – zumindest in der breiteren literarischen Öffentlichkeit.“

(zit. nach wikipedia.de)